«Vom Schuhladen zur Steueroase: Kaum einer umdribbelt die Steuergesetze wie der US-Multi. Nike Schweiz lieferte jüngst nur 360 000 Franken an den Fiskus ab, ganz legal. Wie kommt es dazu?»
erschienen im Tagesanzeiger.
Attac kritisiert seit seiner Entstehung die parasitäre Praxis von Steuerparadiesen, wie sie nun anschaulich in den Panama und den Paradise Papers zum ausdruck kommen. Während für die existenzbedrohenden Krisen dieser Welt kein Geld vorhanden sei, explodieren die Gewinne von Konzernen wie Nike und ihre Steuerbeiträge sinken massiv wie die Grafiken unten illustrieren. Neben vielen Kleinstinselstaaten ist die Insel Mitten in Europa – die Schweiz – eine der Steuervermeidungsdrehscheiben Nummer 1 vgl. Glencore im Fokus der «Paradise Papers»
Wichtige Ausschnitte aus dem Artikel im Tagesanzeiger, unten der Link zum ganzen Dossier.
«Nike ist ein Sportkonzern wie kein anderer. Im Mai 2017 meldet das Unternehmen Umsatzrekord, zum siebten Mal in Folge. Die Verkäufe von Sneakers, Shirts und Shorts erreichen 34 Milliarden Dollar. Das entspricht in etwa der Wirtschaftslesitung Boliviens.
Gleichzeitig passiert Verblüffendes: Während Umsätze und Gewinne steigen, sinkt die Steuerquote. 2005/2006 liefert Nike 35 Prozent des globalen Gewinns an Steuerbehörden auf der ganzen Welt ab, 2016/2017 sind es noch 13,2 Prozent. Damit unterbietet der US-Konzern grosse Schweizer Konsumgüterhersteller wie Nestlé (35,2 Prozent) oder Swatch (23,7 Prozent). Selbst die als aggressive Steuervermeiderin kritisierte Google-Mutterfirma Alphabet meldet in diesem Jahr mehr (19,2 Prozent).
In der Schweiz liefert der weltgrösste Sportartikelhersteller kaum Gewinnsteuern ab. Die Nike Schweiz GmbH erzielt 2015 laut Steuerausweis einen Reingewinn von 1,3 Millionen Franken. Das ergibt laut Online-Steuerrechner eine Steuersumme von 360 000 Franken. Dabei verkauft Nike nach Schätzungen von zwei Branchenexperten hierzulande Produkte für mehr als 100 Millionen – und arbeitet mutmasslich hochprofitabel. Rechnet man mit der Marge, die Nike 2015 global erreichte, müsste der Konzern bei 100 Millionen Umsatz im Schweizer Markt 14,3 Millionen Gewinn vor Steuern verbucht haben.
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