Wir laden euch gerne an die Info-Veranstaltung an der Langstrasse 200 in Zürich ein. Der Event findet am 23. April um 19 Uhr statt und wird einer Delegation von mosambikanischen NGOs Zeit geben, über die Situation in ihrem Land zu informieren. 

Zwischen 2013 und 2014 präsentierte die Regierung in Mosambik ein Thunfischfangprojekt als Massnahme gegen die wirtschaftliche Krise. Später sicker- te durch, dass es bei dem Projekt auch um Küstenschutz gehe. Die Schweizer Grossbank Credit Suisse war durch die Vergabe von Krediten in diese Vorhaben involviert. Aber die geplanten Projekte verliefen auf dubiose Weise im Sand, und der mosambikanischen Bevölkerung blieb ein Schuldenberg von zwei Milliarden US-Dollar. Drei Referent*innen aus Mosambik besuchen im April die Schweiz, um über die Hintergründe dieser Schuldenaffäre aufzuklären.

Die Geschichte handelt von Korruption, von dubiosen Firmen und illegalen Krediten: Zwischen 2013 und 2014 wurden in Mosambik drei Unternehmen gegründet, deren Zweck unklar ist und die vor allem vom Verteidigungsministerium und vom Geheimdienst kontrolliert werden. Bei zwei der drei Unternehmen hat die Credit Suisse mit Krediten von über einer Milliarde US-Dollar entscheidend mitgeholfen. Alle involvierten Parteien hofften auf hohe Gewinne aus der zu- künftigen Erdgasgewinnung vor den Küsten Mosambiks.

Auf gesetzeswidrige Art und Weise wurde das Geschäft am Parlament und an der Nationalbank von Mosambik vorbeigeschleust. Als die heimliche Auswei- tung der Schulden an die Öffentlichkeit gelangte, suspendierten der Internati- onale Währungsfonds (IWF), die Schweiz und weitere Geberländer die direkte Budgethilfe, und Mosambik musste seine Zahlungsunfähigkeit erklären – mit desaströsen Folgen für die Bevölkerung.

Drei frühere Investmentbanker*innen der CS wurden in diesem Zusammen- hang Ende 2018 in den USA angeklagt. Die Verantwortung liegt aber nicht nur bei einzelnen Personen, sondern auch bei der Credit Suisse, deren Compliance in diesem Fall offensichtlich versagt hat.

Ein Bündnis von Basisgruppen und NGOs (Fórum de Monitoria do Orçamento – Budget Monitoring Forum) fordert einen Verzicht auf die Rückzahlung der im Zusammenhang mit dieser Kreditaffäre entstandenen Schulden. Des Weiteren

soll die Credit Suisse die für die Kredite bezogenen Gebühren an Mosambik zu- rückbezahlen. Während ihres Besuchs in der Schweiz werden drei Vertreter*in- nen dieses Bündnisses die Folgen des Debakels für die mosambikanische Gesell- schaft aufzeigen und erklären, welche Forderungen sie an die Credit Suisse und an die Schweiz stellen. Gemeinsam mit ihnen wollen wir diskutieren, wie wir die Bevölkerung von Mosambik hier in der Schweiz unterstützen können.

Der Event wird von folgenden Organisationen unterstützt: Actares, attac, Helvetas, KEESA, Kovi-Netzwerk Bern, MultiWatch, Public Eye Regionalgruppen Bern und Zürich.