Die Schweiz ist die „Mutter aller Steueroasen“. Banken in der Schweiz managen mehr als 2,5 Billionen Euro ausländischen Vermögens und erreichen damit einen Anteil von 25 Prozent am Weltmarkt. Finanzdienstleistungen entsprechen mehr als 10 Prozent des Schweizer BIPs, mehr als doppelt so viel wie im europäischen Schnitt. Der ohnehin hohe Geheimhaltungswert hat sich 2018 noch einmal verschlechtert.
Damit bleibt die Schweiz wie schon in den Vorjahren zu Recht auf Platz 1 des Schattenfinanzindexes. Auf Druck der USA, der EU und anderer Staaten hat sich die Schweiz zum globalen Automatischen Informationsaustausch der OECD, dem Common Reporting Standard (CRS), verpflichtet, wird mit der Umsetzung aber erst 2018 beginnen – ein Jahr später als viele andere Länder. Viele kleinere, ärmere und weniger einflussreiche Länder bleiben auch dann weiterhin außen vor. Das Schweizer Bankgeheimnis besteht für sie weiter. Die Strafen bei Verstoß gegen das Geheimnis wurden nach den Leaks 2014 sogar weiter erhöht.