Geht die Ära des Freihandels nach den Wahlen in den USA zu Ende? Was kommt nach CETA, TTIP und TTP? Christian Felber, Initiator der internationalen Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung und Lektor an der Wirtschafts-universität Wien, hat ein ethisches Wirtschaftsmodell entwickelt, dessen oberstes Ziel das Wohl von Mensch und Umwelt ist.
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In seinem neuen Buch Ethischer Welthandel entzaubert er die „Freihandelsreligion“ und stellt eine überzeugende Alternative zu WTO & Co vor. Zum einen wird eine inhaltliche Alternative vorgestellt: eine ethische  Welthandels-ordnung, die den Menschenrechten und Menschheitszielen verpflichtet ist und nicht dem Handel und
Geschäftemachen als Selbstzweck. Handel ist Mittel zum Zweck. Zum anderen wird eine prozessuale Alternative ent- wickelt, wie völkerrechtliche Abkommen zustande kommen könnten – über ein transparentes, partizipatives und wörtlich „souveränes“Beauftragungs-, Verhandlungs- und Abstimmungsverfahren. Drittens wird im einleitenden Analyseteil auf überzeugende und humorvolle Art die herrschende „Freihandelsreligion“ dekonstruiert und entzaubert.
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Freihandel und Protektionismus sind gleich übers chießend. Freihandel macht Handel zum Selbstzweck und  Protektionismus die Protektion: zwei gleichermaßen sinnleere Positionen. Handel kann wertvoll sein und Protektion sinnvoll. Aber ist Handel genauso wenig ein Ziel an sich wie das Dichtmachen der Grenzen.
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Maximale internationale Arbeitsteilung ist genauso blind und verbohrt wie das Anstreben nationaler Autarkie. Handel ist ganz grundsätzlich kein Ziel der Wirtschaftspolitik, sondern ein Mittel, um legitime und akkordierte übergeordnete Politikziele zu erreichen. Ziele der Politik sind die umfassende Umsetzung der Menschenrechte, eine global nachhaltige Entwicklung, sozialer Zusammenhalt, gerechte Verteilung oder kulturelle Vielfalt.
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Handel ist ein Mittel, das die genannten Ziele befördern oder gefährden kann. Je nachdem soll es mehr oder weniger oder eine andere Art von Handel geben.
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Das Ethische Handelssystem der Zukunft, das wir wollen:
– hilft den absoluten Ressourcenverbrauch zu verringern
– verringert die Ungleichheit zwischen und innerhalb von Staaten
– erhöht den sozialen Zusammenhalt
– schützt faire Arbeitsbedingungen
– sichert die Menschenrechte
– schützt die kulturelle Vielfalt
Weitere Infos:
http://ethischerwelthandel.info/wp-content/uploads/2016/11/Pressematerial.pdf