Die Credit Suisse hat staatlichen Unternehmen im notorisch korrupten Moçambique über eine Milliarde US-Dollar geliehen, u.a für eine vermeintliche Thunfischflotte (siehe Bild). Nun droht dem bitterarmen Land der Bankrott. Die BankmanagerInnen schweigen,

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Die Crédit Suisse ist in einen Skandal verwickelt, der dazu beitrug, Moçambique – eines der ärmsten Länder der Welt und ein Schwerpunktland der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit – in die tiefste Krise seit dem Bürgerkrieg von 1975-1992 zu werfen. Die Schweizer Bank hat für Moçambique Kredite von über einer Milliarde US-$ organisiert, die grossteils in Patrouillenboote und vermutlich in Kriegsgerät investiert und offenbar zu einem erheblichen Teil veruntreut wurden. Die Kredite sind vor dem Landesparlament geheim gehalten worden – ein eklatanter Verstoss gegen die Verfassung des Landes. Die Affäre ist in eine dichte Wolke von Intransparenz gehüllt. Sie führte in Moçambique zum ersten Mal im Juni 2015 zu einem Aufschrei. Ihr volles Ausmass wurde aber im April 2016 offenkundig und richtete in Moçambique enormen Schaden an – wirtschaftlich, politisch und sozial: IWF und Geberländer stoppten die weitere finanzielle Unterstützung des Landes, die lokale Währung verlor bislang 50% an Wert, die Spannungen innerhalb der Gesellschaft nehmen zu. – Die Credit Suisse hüllt sich in Schweigen.
Offener Brief samt den notwendigen Hintergrundinformationen, finden Sie auch auf http://www.rat-kontrapunkt.ch/ (Rubrik ‚Wirtschaft›).
siehe auch: http://www.woz.ch/1623/staatskrise-in-mocambique/der-fischige-deal-der-credit-suisse und http://www.nzz.ch/international/nahost-und-afrika/schuldenkrise-in-mocambique-erdgas-thunfisch-und-die-credit-suisse-ld.113453
Ausführliche Dokumentation: credit-suisse-ihre-verwicklung-im-mosambik-debakel